Ich such’ die DDR!
Die Autoren Gunnar Decker („Zwischen den Zeiten“) und Marko Martin („Die verdrängte Zeit“) im Gespräch mit Doris Akrap
Weshalb finden sich die Urgesteine des Umbruchs von 89/90 mit ihren Jugendlektüren, intellektuellen Prägungen oder Musikvorlieben so oft rettungslos eingeklemmt zwischen apolitischer Ostalgie einerseits und süffisanter Abwertung andererseits? In seinem Buch „Die verdrängte Zeit. Vom Verschwinden und Entdecken der Kultur des Ostens“ (Tropen) sichtet Marko Martin vergessene Bücher, Songs und Filme neu und zeigt, was sie uns heute zu sagen haben. „Die Utopie machte sich klein, war aber immer noch da“, schreibt Gunnar Decker in seinem neuen Buch „Zwischen den Zeiten. Die späten Jahre der DDR“ (Aufbau), und sucht in seiner Alltags- und Kulturgeschichte nach Bildern für eine Phase, die mit dem Begriff ‚Agonie‘ nur unzureichend beschrieben wäre. Ein Abend für alle, die die DDR eher mit ‚Feeling B‘ oder den ‚East German Beauties‘ als mit Frank Schöbel suchen; ein Blick zurück nach vorn: Geschichte, wusste Walter Benjamin, verheißt nicht eine bessere Zukunft, sondern die Erlösung von der Vergangenheit.
Eine Veranstaltung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.