Beste erste Bücher

Es lesen Cihan Acar, Marina Frenk, Marius Goldhorn, Verena Keßler, Deniz Ohde und Christian Schulteisz, vorgestellt von Jörn Dege

Ein großer Abend der Romandebüts. Aus sechs besonders vielversprechenden Erstlingen wird im Ost-Passage Theater gelesen. Bei der Auswahl haben wir auf eine möglichst große Bandbreite geachtet – in Bezug auf die Autor*innen selbst, den Stil und die Themen der Bücher: Es geht um die Suche nach einer Zukunft als gescheiterter Fußballprofi in einem Heidelberger Problembezirk (Cihan Acar: „Hawaii“, Hanser Berlin), um die bildstarke Rekonstuktion einer Migrations- und Emanzipations- geschichte quer durch die Jahrzehnte und politischen Systeme (Marina Frenk: „ewig her und gar nicht wahr“, Wagenbach), um die Poesie der Verweigerung zwischen Chatprotokoll und Revolution (Marius Goldhorn: „Park“, Suhrkamp), um das Heranwachsen auf einem Dorf in Vorpommern mit toter Gegenwart und gegenwärtigen Toten (Verena Keßler: „Die Gespenster von Demmin“, Hanser Berlin), um die Widerständigkeit der Tocher eines Industriearbeiters und einer türkischen Mutter, die sich ihr Schicksal nicht vorschreiben lassen will (Deniz Ohde: „Streulicht“, Suhrkamp, nominiert für den Deutschen Buchpreis) und um die gleichermaßen atemlosen wie kenntnisreichen Naturwahrnehmungen eines genialischen Universalgelehrten (Christian Schulteisz: „Wense“, Berenberg). Wer sich für die Stimmen von morgen interessiert, sollte sich diesen Abend freihalten.